Das Einstellen der Augen auf ein zu fixierendes Objekt ist ein vollautomatisch ablaufender Prozess, bei dem unser Gehirn immer versucht, ein möglichst klares und eindeutiges Bild von der Umgebung zu erstellen. Kommt es zu Augenfehlstellungen wird vom Körper versucht, die Kopfstellung so zu korrigieren, dass der Blick wieder stimmt. Die Folge kann eine andauernde Kopffehlhaltung sein, die mit der Zeit die beteiligten Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule, des Kiefers und der Schultern mit beeinträchtigen. Es kommt zu kompensatorischen Überbelastungen, die zum Teil mit Muskelverspannungen, Schmerzen und schließlich auch mit einer CMD-Symptomatik einhergehen können.
Der Einfluss der Augen auf den CMD-Symptomenkomplex ergibt sich daher zwangsläufig, wenn eine Fehlsichtigkeit nicht korrigiert oder auch fehlkorrigiert wird. Bei einigen Patienten lässt sich zum Beispiel beobachten, dass sie bei Gebrauch ihrer (neuen) Brille permanent eine andere Kopfstellung einnehmen, als sie es bislang gewohnt waren. Diese veränderte Kopfstellung führt automatisch zu einer neuen Belastung der beteiligten Muskeln im Nacken-, Hals- und Kieferbereich. Die beteiligten Muskeln im Kopfbereich müssen sich nun erst einmal an die neuen Einstellungen gewöhnen. Bei dem ein oder anderen Patienten wird dieser Anpassungsprozess zur Dauerbaustelle.
Halten Sie mal den Kopf absichtlich für eine Weile schief. Über die Schnittstelle Halswirbelsäule und deren Muskulatur werden weitere Areale beteiligt. Sie können die unterschiedlichen Muskelanspannungen im Nacken, Hals und sogar im Unterkieferbereich ertasten. Und wenn Sie Ihren Unterkiefer leicht schließen, bemerken Sie, dass der Unterkiefer eine andere Stellung eingenommen hat. Bei schon vorhandenen CMD-Beschwerden und Schmerzen spüren Sie vielleicht sogar, dass sich die Beschwerden „ausbreiten“. Häufig klagen Patienten im Rahmen einer CMD über Flimmern und zeitweise auch über Beeinträchtigungen des Sehens.
Zur Behandlung einer CMD-Symptomatik sind daher in einigen Fällen auch Augenärzte mit einzubeziehen. Im CMD-Netzwerk dürfen wir die Augen nicht aus dem Blick verlieren.
Cranomandibuläre Dysfunktion
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